Wieder einmal ist es Zeit für die Sommerolympiade, wieder einmal ist es Zeit, anschaulich das Hauptproblem unserer Gesellschaft auf dem silbernen Tablet geliefert und durch Millionen TV Geräte ausgestrahlt zu bekommen. Denn eigentlich geht es bei solchen Events um gute Laune, sportlichen Wettbewerb, Spaß. Spätestens seit der Fußball WM in Südafrika, für die Slums zerstört und ein gigantischer Militärapparat bemüht wurde, oder aber auch nach der Fußball EM in der Ukraine, ist klar, diese Ereignisse dienen einzig der Politik, der Wirtschaft, dem Kommerz und Profit. Was sonst kommen könnte ist mehr oder minder gewünschter Nebeneffekt.

So schafft es auch der eigentlich doch so seriöse Ausrichter London nicht, auf einen martialischen Militäraparat zu verzichten. Folgende Bilder sind eine tolle Einstimmung auf die Sommerspiele 2012.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2173122/Royal-Navys-largest-warship-sails-Thames-armed-forces-strength-Olympics.html

Dauerhafter Wohlstand für alle, ein ewiger Menschheitstraum, aber auch Auslöser der aktuellen Krise. Denn viele Milliarden Asiaten und Afrikaner, deren Wohlstand sich in den letzten 20 Jahren mehr und mehr an unser westliches Niveau annähert, überdehnen zwangsläufig die Möglichkeiten der globalen Wirtschaftsleistung und natürlichen Ressourcen. Ein entschlossener Schnitt, ein Umdenken bei der Umverteilung des Wohlstandes ist die einfache Lösung. Doch wie so oft, versteht der Normalbürger jedwede Veränderung als Bedrohung. So verzichtete der deutsche Mittelstand in den letzten Jahren auf einen Großteil seines verdienten Wohlstandes, siecht heut dahin, doch ist noch immer nicht in der Lage sich zu erheben, denn es könnte ja noch schlimmer kommen.

Was da gefragt ist, sind politische Führungsqualitäten, das Volk abholen, in eine neue Epoche zu leiten. Was macht unsere Kanzlerin stattdessen? Sie schreibt sich Wohlstandserhalt auf die Fahnen des kommenden Wahlkampfes. Erhalt des Wohlstandes, eine Parole erinnernd an Don Quichote. Ein Aussichtsloser Kampf gegen die Naturgesetze. Ein Kampf, der uns sehr viel Zeit, Leben und Wohlstand kosten wird, anstatt ihn zu sichern.

Wer Angesichts dieser Aussichten nur noch den Kopf schütteln kann, dem seien nähere Betrachtungen des Lebens und der Politik in der Weimarer Republik empfohlen. Ebenso erhellend „Betrachtungen eines unpolitischen“ von Thomas Mann (1918), denn nach dieser Lektüre kann man sagen, „…so waren wir eben schon immer!“ history repeating itself…