Es ist unfassbar! GESTERN noch sind deutsche Touristen mit dem Zielland Ägypten in den Urlaub gestartet…

Bei Interviews am Flughafen fielen folgende Aussagen:

„…am roten Meer ist es ja ruhig…“
„…die Unruhen sind in ja in Kairo“
„…schließlich haben wir Urlaub und den lassen wir uns nicht kaputt machen…“

Andere wussten noch Garnichts von den Zuständen, was bei der Berichterstattung unserer trotz mit „Meinungs- und Pressefreiheit“ gesegneter Gesellschaft nicht wunderlich ist.

Wiederum andere wollten ganz bewusst Kriegstourismus genießen.

Ganz ehrlich, frei raus und ohne mich dafür zu schämen. Ich wünsche ihnen allen den Horrortrip ihres Lebens. Mögen sie in Panik verfolgt, verwundet und von Mubarak in jahrelange Geiselhaft gezwungen werden.

Natürlich kann ich schon eure Köpfe sehen, wie sie sich entsetzt abwenden. Einem hart arbeitenden Deutschen einen schlimmen Urlaub wünschen, nur weil er in Bürgerkriegsregionen Urlaub macht? Fürchterlich. Zumal er ja nichts falsch gemacht hat. Die Flieger fliegen ja noch, TUI hat ja auch einen schicken Katalog ins feine Ägypten, wo ist also das Problem?

Vielleicht ist ja genau das Problem? Das business as usual? Der TUI Katalog? Wirtschaftliche Interessen, die über den Menschenrechten stehen?

An meinen steinalten Beitrag „no Go Area“ denkend, habe ich sie im Ohr, die Beschreibungen so vieler in den letzten Jahren. „…Ah, der Jemen, so exotisch… und Ägypten, so ein tolles, freundliches Land… die tollen Strände Tunesiens… echt eine Reise wert….

Vielleicht sollte man 1.000 entführte deutsche Touristen also als notwendiges Opfer ansehen, damit der gemeine Bürger da draußen endlich wieder seinen eigenen Kopf benutzt bei der Wahl seines wohlverdienten Urlaubsdomiziles. Wie wäre es denn einmal mit der Schweiz, der Ostsee, den USA, Kanada oder Frankreich? Jaja, ich weiß schon, nicht exotisch genug und man kann keine Armut gaffen… Ihr seid widerlich….

„Diktatoren reiten auf Tigern hin und her und wagen nicht abzusteigen. Und die Tiger werden hungrig.“ (Winston Churchill)

Ein Diktator (lateinisch dictare – befehlen, vorschreiben) ist per definitionem ein Befehlshaber, Gewaltherrscher, Tyrann.  Es gab ihn bereits im alten Rom, wo „Diktator“ ein politisches Amt war, was allerdings zeitlich begrenzt war. Dieser wesentliche Zusatz scheint jedoch mit dem Römischen Reich zusammen untergegangen zu sein. Die Liste prominenter Beispiele ist lang und reicht von Altmeistern wie Hitler und Stalin über Pinochet, Khomeni, Honecker, Ceausescu bis hin zu Gaddafi, Kim Jong Il, Ben Ali und Mubarak.

Für alle, die künftig ein ähnliches Berufsfeld ins Auge fassen, hier einige Faustregeln, die es für eine erfolgreiche Diktatur zu beachten gilt.

§ 1 – Machtübernahme

Dieser erste Schritt ist für die erfolgreiche Implementierung Ihrer Diktatur absolut unerlässlich. Suchen Sie sich am besten ein krisengebeuteltes Land. Vorbereitend empfiehlt es sich, der richtigen Partei beizutreten (was für eine politische Karriere im Allgemeinen sehr förderlich ist). Im Zweifelsfall gründen Sie eine eigene. Nun ist es an der Zeit die Politik und Person des noch amtierenden Staatsoberhauptes bei der Bevölkerung zu diskreditieren. Stellen Sie dies geschickt an, steht Ihrer Machtübernahme nichts mehr im Wege. Erklären Sie Ihren Vorgänger einfach für senil oder unfähig, die Geschicke Ihres Landes zu leiten. Das Militär ist Ihnen dabei u.U. sicher gern behilflich. Jetzt müssen Sie sich nur noch selbst zum Staatsoberhaupt ernennen und Schritt 1 ist erfolgreich abgeschlossen.

§ 2 – Machtausbau

Als erfolgreicher Diktator sollte es Ihnen eine Herzensangelegenheit sein, Ihrem Land so lange wie nur irgend möglich dienen zu können. Erfahrene Berufskollegen empfehlen daher die Einrichtung als Staatsoberhaupt auf Lebenszeit. Sollte dies aus bestimmten Gründen nicht möglich sein, bietet sich dennoch eine Alternative. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Sie als Alleinherrscher auch alleinige Entscheidungsgewalt haben. Schreiben Sie also einfach die Landesverfassung um und fügen Sie den Passus der „unbegrenzten Wiederwahl“ ein. Sollten Sie wirklich einmal in die Verlegenheit kommen, Wahlen abhalten zu müssen, ermöglicht der rechtzeitige Aufbau entsprechender Netzwerke mühelos Wahlergebnisse im höheren 90%-Bereich.

§ 3 – Demokratie

Geben Sie sich auf jeden Fall demokratisch. Dieser Schritt ist ohne größere Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. Nehmen Sie dazu einfach das Adjektiv „demokratisch“ oder das Nomen „Volksrepublik“ – gern auch in Kombination – in die offizielle Landesbezeichnung auf. Diese Maßnahme ist mehrfach erprobt und wurde u.a. von Ihren Amtskollegen in der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea, der Volksrepublik China oder der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik erfolgreich implementiert. Leisten Sie sich zudem ein Parlament. Hierbei sollte jedoch nicht versäumt werden, der eigenen Partei (bei der Sie natürlich als Staatsoberhaupt parallel den Vorsitz haben) den alleinigen Führungsanspruch einzuräumen. Vereinzelte Kritiker können mit der Übertragung von Ministerialämtern, großzügigen Geschenken (Achtung: Finanzierung hier bitte aus der Staatskasse!) oder ggf. Haft besänftigt werden.

§ 4 – Denunziantentum

Einer Ihrer Leitsprüche als frisch gebackener Diktator sollte stets die Maxime Ludwig XIV sein: „L’état, c’est moi !“ – „Der Staat bin ich !“. Rechnen Sie besonders in der Anfangsphase Ihres Dienstes am Volke mit vereinzelten Querulanten. Führen Sie sich stets vor Augen, dass diese Leute nur neidisch sind und selbst gern Ihr Amt inne hätten. Der frühzeitige Aufbau eines effektiven Polizei- und Sicherheitssystems erweist sich diesbezüglich immer von Vorteil. Mit Hilfe dieses einfachen Tricks, können Sie ggf. auch einer größeren Menge an Gegnern Ihrer guten Sache Herr werden. Achtung: Als erfolgreicher Diktator sollten Sie natürlich vorher die Judikative auf Ihrer Seite wähnen. Da Sie aber ohnehin alle Richter des Landes persönlich ernennen, sollte dies kein Problem darstellen.

Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass es auch vereinzelt im Ausland Kräfte geben wird, die Ihnen Ihre Laufbahn nicht gönnen. Sie sollten daher die mediale Berichterstattung in Ihrem Land nicht aus den Augen lassen. Es empfiehlt sich die permanente Probelesung gerade von Zeitungen. Hier können Sie sich besonders beliebt machen, schafft diese Praxis doch auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen (Hinweis: moralische und politische Eignung der Lektoren bitte prüfen). Anders hingegen verhält es sich mit ausländischer Propaganda. Ein rechtzeitig eingerichtetes Propagandaministerium hilft Ihnen, die Informationsflut vorzusortieren und ggf. entsprechende internationale Zeitungen oder Webseiten mit unnötigem oder irrelevanten Inhalten außer Landes zu halten.

§ 5 – Entgelte

Der Beruf des Diktators gehört zu den international am besten vergüteten Arbeitsverhältnissen. Überraschenderweise sind hier keine speziellen Kompetenzen erforderlich. Einige Ihrer Amtskollegen stammen aus völlig artfremden Professionen, wie dem Dachdeckergewerbe oder der Landwirtschaft. Da Sie laut Ihrer (neuen) Verfassung die alleinige Staatsgewalt innehaben, werden Sie in Ihrem Beruf keinen direkten Vorgesetzten haben. Sie, und nur Sie, entscheiden über eine angemessene Vergütung. Vergessen Sie nie – Sie sind der Staat. Das heißt, sämtliches Staatseigentum ist gleichzeitig Ihr persönliches Eigentum.

§ 6 – Plan B

Bei Beachtung von §1-§5 dürfte Ihnen einer lebenslangen erfolgreichen Berufskarriere als Diktator nichts im Wege stehen. Einige Ihrer Amtskollegen versäumten es jedoch, ihr Volk in hinlänglichem Maße moralisch und politisch zu formen. In Kombination mit konterrevolutionären Kräften, die fast ausschließlich aus dem Ausland eingeschleust werden, kann es u.U. zu vorübergehenden oder in Einzelfällen auch dauerhaften Störungen Ihrer Arbeit kommen. Sie sollten natürlich für diesen Fall entsprechend gewappnet sein. Sämtliche Unmutsäußerungen an Ihrer Person oder Ihrem Führungsstil sollten als Landesverrat eingestuft und entsprechend geahndet werden. Folgende Punkte geben Ihnen eine konkrete Handlungsanweisung:

  • Äußerung von fehlgeleiteten Privatmeinungen in Form von Demonstrationen sind verboten und werden rücksichtslos durch Polizei und Militär unter Berücksichtigung sämtlicher Mittel unterbunden.
  • Verbieten Sie Ansammlungen von mehr als 2 Personen und verhängen Sie Ausgangssperren (wahlweise über Nacht oder auch ganztägig) und achten Sie auf deren penible Durchsetzung.
  • Weisen Sie jegliche Verantwortung für etwaige Mängel von sich. Sie haben davon nichts gewusst. Die alleinige Schuld liegt bei den Regierungsmitgliedern, die Sie auf schändliche Weise hintergangen haben und welche Sie daraufhin unverzüglich entlassen. Oftmals hilft dieser einfache Schritt schon, die Wogen zu glätten.
  • Anderenfalls erwägen Sie, das Land zu verlassen. Ein derartiges Volk hat Sie nicht verdient. Um einen reibungslosen Ablauf der Verladeaktivitäten Ihrer Habseeligkeiten zu gewährleisten, lassen Sie bitte Flughäfen und den Luftraum für den Pöbel sperren.
  • Da Sie als Diktator stets vorausschauend gedacht haben, bietet sich Ihnen eine Vielzahl von möglichen Reisezielen. Sicher werden Sie die Früchte Ihrer Arbeit auf internationalen Konten angelegt haben. Für die Reise und die ersten Tage im neuen Domizil sowie das Sicherstellen Ihrer Mobilität empfiehlt es sich zudem, Begleitflugzeuge für Ihren Fuhrpark und die umfangreiche Goldbarren-Sammlung zu chartern.
  • Jetzt ist es an der Zeit, Ihren wohl verdienten Ruhestand zu genießen. Als mögliche Destinationen bieten sich Ihnen, je nach Herkunft und Religion, reizvolle Gegenden in Südamerika oder im Golfraum.

Wir beglückwünschen Sie zu Ihrer Berufsentscheidung und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Karriere als erfolgreicher Diktator.

Seit Jahren warne ich vor den von mir gern „Fledermausland“ genannten muslimischen Staaten Tunesien, Marokko, Ägypten, Jemen uv.a. Seit Jahren ernte ich Kritik dafür. Es wäre da garnicht so schlimm, die Menschen liebten ihr Land, es wäre halt ein anderer Kulturkreis, ich müsste lernen zu tolerieren und überhaupt, der jährliche Urlaub in Ägypten und Saudi Arabien bringt dringend benötigtes Geld in die Kassen der Regime Bürger.

Nun ist es aber so weit, knapp eine viertel Milliarde Menschen lehnen sich auf gegen Diktatoren und Unrechtssysteme. Entgegen der Darstellung der hiesigen Gutmenschen, will niemand  gehängt werden für Ehebruch, keiner will eingesperrt werden weil er seine Meinung sagt. Alle wollen Freiheit, Frieden, Demokratie, freie Wahlen und Medien. Ein unüberschaubarer Mob junger, moderner Menschen, stürmt unterstütz von der gesamten Bevölkerung die Straßen und stürzt Regime um Regime. Doch die Gegner sind brutal, skrupellos und verbissen wie eh und je. Der Einsatz von Schusswaffen, Tränengas, Verhaftungen von Oppositionellen, sowie die Abschaltungen kompletter Kommunikationssysteme die Werkzeuge.

Die arabischen Menschen, flehen die Welt um Hilfe an, doch die kommt nicht…

Wo seid ihr? Ihr Linkes/ Grünes, alles verstehendes und tolerierendes Pack? Wisst ihr nicht das ihr schon jetzt Blut an den Händen kleben habt? Wisst ihr nicht dass jede weitere Sekunde des Appeasements mehr Todesopfer kosten wird?

Wo sind sie Frau Merkel? Wo bleibt ihre „scharfe Verurteilung der Regime in Tunesien, Ägypten und anderen Ländern. WO bleibt ihre Eindeutige Solidarität mit dem Volk und der Forderung nach demokratischen Neuwahlen?

Wo sind Sie, die Bundestagsabgeordneten und Minister? Wo sind ihre Solidaritätsbekundungen und Hilfsangebote?

Wo sind die Linken und Grünen Organisationen, die multikulti Freunde, die Alles Versteher und Alles Tolerierer? Wo sind eure Proteste und Boykottaufrufe gegen Regimefreundliche Unternehmen?

Wenn Israel, oder die USA, morgen die Kasernen Ägyptens bombardieren würden, um der Bevölkerung zu helfen- wäret ihr ALLE auf der Straße. Lichterketten und Peacezeichen gegen den Teufel USA. Wenn aber ein seit 30 Jahren regierender Diktator, sein Volk niedermetzelt schweigt ihr?!

Wegen der israelischen Siedlungsfrage, israelische Produkte boykottieren? Damit habt ihr natürlich kein Problem. Wenn aber sich aber die europäische vodafone, zum willigen Erfüllungsgehilfen macht und Ägypten in ein schwarzes Kommunikationsloch verwandelt, toleriert ihr dies?

Ihr habt euch geirrt verdammt nochmal. Ihr alle habt Kasse gemacht, nett mit Diktatoren geschäkert und verhandelt. Ihr alle habt mit eurem Geld die Regime gestützt und dafür gesorgt das sie Jahrzehnte, ihre Völker unterdrücken können.

Jetzt ist es auch eure Pflicht, den verzweifelten Völkern eine Stimme zu verleihen. Steht auf, bekommt euren Arsch hoch. Retweetet und Linkt was ihr könnt. Organisiert Demos, boykottiert Regimefreundliche Unternehmen, helft wo immer ihr könnt- JEDER kann helfen, genau jetzt!

Wenn Du Deine Augen nicht zum Sehen benutzt, wirst Du sie brauchen um zu weinen“ (J.P. Satre)

Immer wieder sehe ich mich in Diskussionen mit der Frage konfrontiert, warum ich Glaube, das sich unsere Gesellschaft auf einen Neuanfang hinbewegt. Die Gegenfrage, ob denn keiner wahr nimmt, was in unseren Nachbarländern geschieht, wird meist mit einem betretenem Schweigen quittiert.

Ich habe es mir einfach gemacht und einfach mal zwei Grafiken (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) erstellt.

Die eine zeigt schwelende Konflikte (Krieg, Bürgerkrieg, Aufstände oder schwere gewaltsame Unruhen) ca. im September 2010- bitte Karte anklicken zum vergrößern:
Konflikte Stand Q3, 2010

Die nächste Karte zeigt dieselbe Situation, jedoch heute, im Januar 2011- bitte Karte anklicken zum vergrößern:

Dieser Kelch wird an Deutschland nicht vorbei gehen, wie an den anderen, bereits betroffenen Ländern auch nicht.

Wenn man ein findiger, freier, selbstständig denkender und beobachtender, mündiger Bürger ist, wird man gerade Zeuge des Zusammenbruchs muslimischer Terrorstaaten  Marokko, Tunesien, Ägypten, Libanon, Lybien. Dazu muss man ziemlich findig und gewitzt sein, twitter, youtube und social networks nutzen und sich so die neuesten Entwicklungen bei verschiedensten internationalen Medien in kleinen Häppchen zusammen puzzlen.

Das demokratische und freie Deutschland klammert die Berichterstattung darüber wieder einmal  völlig aus, wahrscheinlich hat man zu große Angst, das Konzerne wie TUI u.ä. wieder viel Geld bei Stornierungen in des Deutschen liebste Urlaubsländer lassen…

So flimmern weiter die Hitlerreportagen bei den sogenannten Nachrichtensendern, während in Tunis oder Beirut Bürger gegen Panzer kämpfen. Der deutsche Spießbürger braucht sich nicht aufregen und kann getrost auch seinen nächsten Urlaub im hermetisch abgeriegelten Urlaubsparadies seiner Träume verbringen…

Seit längerem schon beobachte ich mit Argwohn den neuen Führerkult um Karl Theodor zu Guttenberg. Nicht dass es mich in diesem Land wundert. Schließlich wurde auch schon der damals völlig unbekannte, Heißluftpropeller Barack Obama von Millionen gefeiert. Mit Guttenberg verhielt es sich ähnlich. Bis auf dass er und seine Frau einen optisch erträglicheren Kontrast zur deutschen Politiklandschaft geben, kam bisher nicht viel mehr als Gelaber. Klar lässt es sich aus der Underdogposition heraus immer gut tönen mit „yes we can“ und „Aufschwung und massive Veränderung für alle“, doch zählen nun einmal am Ende nur Taten, nicht Worte. Bis auf die Reformanfänge der Bundeswehr ist dabei aber auch nicht viel passiert.
Nur durch eines hebt sich der junge „Politstar“ deutlich von den anderen ab- durch seinen unverfrorenen Hang zur Korruption, Beeinflussung von Medien und Propaganda.

Da war zum einen die Kunduzaffäre, bei der klar wurde, das Guttenberg erst nach persönlicher Absprache mit der Bild Zeitung Schritte einleitete und diese auch wohlwollend mit der Presse absprach. Als Dank wurde er von der Presse auch gehypt.

Zum anderen die peinlichen Auftritte seiner Frau im Unterschichtensender RTL2, der ohne Rücksicht auf Verluste dazu diente, den Weg ins Kanzleramt über puren Populismus zu ebnen.

Des Weiteren die lustigen Weihnachtsausflüge der Familie Guttenberg, mitsamt Medienkumpanei in das sonnige Afghanistan. Kerner erhielt dafür als Beispiel sogar 17.000€ Produktionszuschuss von der Bundeswehr.

Oder die mysteriösen Beobachtungen, unabhängiger Stellen über Guttenbergs Stiftungen, die bis heute Auskünfte zur Verwendung von Spendengeldern verweigern.

Last but not least kommt nun wieder heraus, dass die Entlassung des Gorch Fock Kapitäns durch Guttenberg, einzig auf einen Anruf der Bild Zeitung am Freitagabend zurück zu führen ist. Als Dankbarkeit für diese Beziehung, ließ die Bild am Sonntag, Guttenberg nun zum Fabeltier hochstilisieren. Ein armes Einhorn, das von allen gejagt wird.

Für die Kürze der Zeit in der Guttenberg im Schlaglicht der Politik steht, Grund genug den sofortigen Rücktritt zu verlangen. Ein Mensch dessen wichtigstes Werkzeug Vetternwirtschaft und Beeinflussung der Medien ist um egoistische, narzisstische politische Ziele durch zu setzen ist in einer Demokratie fehl am Platz.

Eigentlich sollte hier nun ein Jahresrückblick 2010 stehen, doch da das vergangene Jahr nun schon so lange her ist und die Schrecken der vergangenen Tage bereits durch neue Ereignisse überrundet wurden, hier nun lieber eine kurze Zusammenfassung zur aktuellen Lage unserer zusammen brechenden Welt.

Die aus der Weltwirtschaftskrise resultierenden und von der Politik weltweit drastisch verschlimmerten Probleme haben sich fast allerorts verschärft. Griechenland rutscht mehr und mehr an den Rand eines Bürgerkrieges. Weißrussland und Ungarn entwickeln sich zu waschechten, aber geduldeten Diktaturen innerhalb der Grenzen Europas. Portugal, Spanien, England, Italien und Frankreich haben mehr und mehr mit Aufständen, Generalstreiks und dem Phänomen des sogenannten Wutbürgers zu kämpfen. Marokko, Tunesien und Algerien befinden sich faktisch in einem Bürgerkrieg mit unzähligen toten. Ägypten, Pakistan und andere Nahöstliche Länder ebenfalls an der Schwelle des Zusammenbruchs. Währenddessen explodieren in vielen Ländern weltweit die Preise für Lebensmittel, so dass ein einfaches Brot ein unerschwingliches Luxusgut wird. Dies birgt erneut Sprengstoff für soziale Unruhen, wie zum Beispiel im Riesenreich Indien.
All diese Konflikte erscheinen auf dem ersten Blick unabhängig voneinander, doch wird nach näherer Betrachtung klar, dass die Konflikte nicht nur dieselben Ursachen, sondern auch dieselben Ziele, Akteure und Methoden beinhalten.

Weltweit verbindet sich der Mittelstand, der Bürger, der Angestellte, der unauffällige Mann von nebenan. Weltweit erheben sich die Völker, stellen sich stur und unbeirrt den Machtapparaten in den Weg. Sie kommunizieren schnell und unaufhaltbar via twitter, Facebook, youtube und Blogs. Sie kämpfen in großen, unbesiegbaren Gruppen und werden Land für Land zurück erobern. Erkämpfen aus der Hand der globalisierten Konzerne und der von selbiger gesteuerten Politik.

„Wir wollen den gesamten Machtapparat zu Fall bringen.“

„Wir wollen keine Neuwahlen ohne Systemwechsel, da ohne Neuwahlen das System uns weiter belügt und ausbeutet, nur durch eine andere Partei gesteuert.“

„die Polizei ist nicht mehr Instrument zur Erhaltung und Durchsetzung von Recht und Ordnung, sondern zum Schutz des außer Kontrolle geratenen Systeme und seiner Günstlinge.“

„Der größte Feind der Freiheit ist der Staat.“

Diese Zitate stammen aus den Mündern der Revolution in Tunesien, in dem erst kürzlich ein Diktator entthront werden konnte. Dieselben Zitate, Ausdrücke der Wünsche und Ziele, sind jedoch ebenso anwendbar für Portugal, Italien, Frankreich und eben auch Deutschland.

Nun begebt euch aber wieder zurück in euer künstliches Koma. Alles wird gut, es wird keinerlei Veränderung geben. Die Wirtschaft boomt, die Regierung, mit ihren Gelddruckmaschinen, wird auf ewig Geld drucken und damit die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auch in unserem Land- einfach weg zaubern können.

Zum Schluss möchte ich den Kämpfern von Tunesien meinen Respekt versichern und der kommenden und bereits erbrachten Opfer der Revolutionen gedenken!

„Wer seine Sprache mit Englisch garniert, gibt sich weltgewandt und modern. Und kann sich abgrenzen gegen all jene, die ihn nicht verstehen sollen, weil er in Wahrheit gar nichts mitzuteilen hat.“ (Bastian Sick)

Dass die Deutschen ein Volk von Sprachpanschern sind dürfte hinreichend bekannt sein. Es gibt wohl keine Nation in der Welt, die so wenig Wert auf die eigene Sprache legt, die in allen Lebenssituationen zunehmend auf die Muttersprache verzichtet und diese willfährig mit (auch noch gleich bedeutenden) Vokabeln aus dem Englischen verschandelt. Geschieht dies im Privaten, ist dies das Problem eines jeden Einzelnen. Passiert es jedoch, wie in Deutschland an der Tagesordnung, im öffentlichen Bereich, ist dies inakzeptabel.

Ein Unternehmen, welches sich bei der Verhunzung unserer Muttersprache immer wieder hervortut, ist die Deutsche Bahn. Von Ticket-Point (was den guten alten Fahrkartenschalter abgelöst hat) bis hin zu zur DB Lounge (was früher einmal der Wartesaal war) – überall wird man mit Anglizismen belästigt. Neulich unternahm ich eine Bahnfahrt nach Halle an der Saale und traute nach Verlassen des Bahnhofsgebäudes kaum meinen Augen, folgendes Schild (wohlgemerkt in einer deutschen Stadt) vorzufinden:

 Was soll das bitteschön darstellen? Werbung für ein Bordell? Eine Partnervermittlung? Küssen und Reiten? Nein, nichts dergleichen. Es handelt sich um Kurzzeitparkplätze. Man möge (muss aber nicht) den oder die Liebste küssen und dann den Wagen schnell wieder wegfahren. Diese Schöpfung stammt aus den USA und wird nicht einmal in Großbritannien verstanden. Abgesehen davon, dass dieses Schild sowohl gegen die deutsche als auch die englische Rechtschreibung verstößt, was hat  die Deutsche Bahn geritten, mit derartigem Schwachsinn deutsche Parkplätze zu verschandeln? Laut einer Untersuchung sprechen in Deutschland 60% der Bevölkerung entweder gar kein Englisch oder tun dies nur unzureichend. Man schließt also die Mehrheit der eigenen Bevölkerung von der Kommunikation im eigenen Land aus. Fein gemacht Deutsche Bahn. Fehlt nur noch, dass das Ordnungsamt Strafzettel (Verzeihung: parking tickets) verteilt, weil man zu lange auf einem Kiss & Ride-Parkplatz gestanden hat.  Tipp: Vielleicht das Geld weniger in solche Sinnlos-Kreativaktionen stecken, sondern eher in den Servicebereich.

Ein weiterer Bereich, wo der Englischwahn skurile Blüten treibt ist die Werbung. Gestern im TV: „Ruf an und teste neue von der Community entwickelte Games“. Hilfe – wo ist mein Kübelchen? Schlimmer geht’s kaum noch. Ich höre schon die Argumente der Macher (oder maker?): „Die Werbung zielt auf Jugendliche ab und die verstehen das“. Na und. Mag sein, dass sie es verstehen. Dennoch befinden wir uns immer noch in Deutschland und die Landessprache ist Deutsch. Die anvisierten Kunden dürften auch vorrangig Deutsche sein. Warum gibt man dann die eigene Sprache auf? Ganz einfach. Forschungen haben herausgefunden, dass je minderwertiger und nichtssagender Produkte sind, desto häufiger werden sie auf Englisch (oder einem Kauderwelsch-Gemisch aus Englisch und Deutsch) beworben, weil man so irrtümlicherweise meint, sie würden dadurch interessanter. Kein Wunder also, dass Jugendliche (deren Hauptinteressen nicht der Schule oder Berufswahl, sondern Klingeltönen, Mobiltelefonen und Computerspielen gilt) keine andere Sprache als dieses von der Werbung aufgedrückte Geschwafel beherrschen und die eigene Muttersprache dabei verkümmert.

Aber nicht nur Jugendliche werden im Alltag durch Anglizismen belästigt. Auch für Erwachsene gibt es kein Entrinnen. Vorbei die guten alten Zeiten von Sommer- oder Winterschlussverkauf. Der moderne Deutsche geht zum Sale (obwohl ein Großteil der Menschen dieses Wort noch nicht einmal richtig aussprechen kann, aber das macht ja nix). Betritt man Galeria Kaufhof-Filialen sieht man Rot. Wo man auch hinschaut, man wird erschlagen von einem roten Schildermeer – Sale, Sale und nochmals Sale. Komplettiert wird der Wahnsinn durch Radiowerbung: „Kommen Sie zum Sale bei Galeria Kaufhof“. Einfach nur widerlich. Wo liegt der Grund, weitaus besser klingende deutsche Worte wie „Schlussverkauf“, „Sonderangebot“ oder einfach „Aktion“ durch ein gleichbedeutendes englisches Wort, dass zudem nicht von allen verstanden wird, zu ersetzen?

Dankenswerterweise gibt es Verbände und Vereine die gegen dieses Raubrittertum an der deutschen Sprache vorgehen. Stellvertretend genannt sei der „Verein der deutschen Sprache“, die mit bundesweiten Aktionen auf diesen Missstand aufmerksam machen und regelmäßig den „Sprachpanscher des Jahres“ küren.

Dem genervten Bundesbürger ist anzuraten, entweder derartige Unternehmen zu boykottieren (sofern überhaupt noch möglich) oder durch entsprechende Schreiben auf herkömmlichen oder elektronischem Weg seinen Unmut zu äußern. Dies kann durchaus wirksam sein. Die Deutsche Bahn hat aufgrund solcher Aktionen ein Zurückrudern signalisiert und versprach, ihr Dickicht an unverständlichen englischen Ausdrücken zu lichten und wieder zur deutschen Sprache zurück zu kehren.

Perspektivisch sollte von Seiten der Politik jedoch darauf gedrungen werden, endlich Deutsch als Landessprache in die Verfassung aufzunehmen und wie in anderen Ländern auch üblich, Quoten für die Benutzung von englischen Ausdrücken einzuführen bzw. deren Benutzung in öffentlichen Bereichen ganz zu untersagen. Wir sind dies unserer Sprache, vor langer Zeit einmal einer Kultursprache etwa eines Goethe oder Schiller, schuldig.