Der neueste Geniestreich aus Absurdistan – die GEMA fordert eine Pauschalgebühr in Kindertageseinrichtungen für das Absingen von Kinderliedern. Geht’s bitteschön noch?

Kurz zur Erinnerung, die in München ansässige „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“, kurz GEMA, vertritt die Urheberrechte von Komponisten, Textdichtern und Verlegern. Generell ist es natürlich begrüßenswert, dass geistiges Eigentum, so es in der Öffentlichkeit zur Aufführung kommt, auch geschützt und mit einer Gebühr belegt wird. Man kann es aber auch übertreiben. Die Arme der GEMA sind lang. So werden z.B. Gebühren fällig für Hintergrundmusik in Restaurants und Geschäften oder bei Telefon-Warteschleifen. Die Einnahmen der GEMA beliefen sich so 2009 auf stattliche 840 Mio. EUR.

Doch selbst wenn sich die GEMA auf ihr Kerngeschäft, die Wahrung der Urheberrechte bei öffentlichen Aufführungen, konzentrierte, bleibt fraglich, ob man dies nun auch noch auf Kindergärten anwenden muss. Zum einen ist eine Kita zwar eine öffentliche Einrichtung, jedoch mit stark begrenztem Öffentlichkeitsverkehr. Erzieher/innen und Kinder halten sich im Wesentlichen in ihren Gruppen auf und singen dort im Rahmen der Beschäftigung gelegentlich, meist in geschlossenen Räumen. Die Komponisten dürften auch kein Eigeninteresse am Urheberrecht ihrer Werke haben, entstanden die meisten traditionellen Kinderlieder doch bereits im 19. Jahrhundert. Lediglich Rolf Zuckowski könnte hier noch ein Wörtchen mitzureden haben. Selbst wenn nun aber die Einrichtungen auf dieses moderne Liedgut verzichten und sich in alte Werke wie „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ (1824) oder „Hänschen klein“ (gleiche Entstehungszeit) flüchten, soll nach Ansicht der GEMA die Kasse klingeln. Warum? Trick 17 – oftmals benötigt das instrumental geschulte Erziehungspersonal Noten dieser Lieder, um den versammelten Kinderchor zu begleiten und so den optimalen Musikgenuss in ein und derselben Tonart zu gewährleisten. Und dafür hätten doch nun bitte gern die Notenverleger ihre Tantiemen. Dafür sollen die Erzieher/innen der GEMA detailliert mitteilen, wann welches Lied gesungen wurde.

Es gibt jedoch einen Lichtblick. Überraschend schnell haben sich Politiker zu Wort gemeldet und das teilweise schon praktizierte Treiben der GEMA (es wurden schon Verträge mit Kitas geschlossen) als absurd bezeichnet und schnelle Abhilfe versprochen. Schauen wir mal. Der geneigte Leser wird sicher zustimmen, dass Kindertagesstätten, die ohnehin schon knapp bei Kasse sind und in manchen Fällen schon von der Schließung bedroht sind, von dieser wahnwitzigen Idee verschont bleiben sollten. Alternative kämen wohl nur die Erhöhung der Beiträge oder ein Verzicht auf Gesang in Frage. Ersteres ist den Eltern kaum noch zuzumuten, letzteres wäre töricht, weil Singen im Kindergarten nicht nur eine gemeinsame soziale Aktivität darstellt sondern zudem auch wichtiges Kulturgut vermittelt, welches ohnehin schon stark am Verkümmern ist.

Das Jahr neigt sich dem Ende, die Welt entschleunigt sich in Erwartung auf ein gutes Jahr 2011. Um dem ein wenig auf die Sprünge zu helfen, starte ich heute das erste Gewinnspiel für das neue Jahr.

Zu gewinnen gibt es Preise im Wert von fast 300EUR:

1. Preis- infinuvo QQ2 Plus, vollautomatischer Saugroboter
2. Preis- 20EUR Gutschein für den little-rebel Onlineshop
3. Preis- signiertes Exemplar des Buches „Jenseits der Grenze“

Um teilzunehmen, müsst ihr bis zum 31.12.2010 einen Artikel auf eurem Blog veröffentlichen, in dem ihr möglichst kreativ beschreibt, warum ausgerechnet ihr einen Saugroboter für eure Wohnung braucht.

Alle Beiträge, egal ob als Text, Video, oder Audio sind willkommen. Falls ihr keinen Blog habt, könnt ihr zum Beispiel auch ein Video bei YouTube hochladen. Wichtig ist, dass ihr euren Artikel mit diesem Blogpost verlinkt und hier einen Trackback oder Kommentar hinterlasst, so dass ich euch als Teilnehmer listen kann.

Am 01.01.2011 werden dann die 3 kreativsten Beiträge gekürt und prämiert.

Also frisch ans Werk. Warum braucht ihr einen Saugroboter? Weil ihr mehr Zeit zum Blog lesen oder surfen braucht? Seid ihr ein abgedrehter Technikfreak, braucht ihr einen neuen Mitbewohner, der nie widerspricht oder kommt ihr einfach mit dem Chaos in eurer Wohnung nicht mehr klar?

Ich freue mich auf eure zahlreichen, kreativen, lustigen Beiträge und wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit,

Leonard


Natürlich. Alles ist gut, alles war gut und nichts wird sich in Zukunft ändern. Der EUR ist sicher, ebenso wie die Renten, die Spareinlagen und die Zukunft der Menschen in Deutschland. Wer bis hierher genickt hat, möge jetzt wieder auf die Website von www.rtl.de schauen und sich über die neueste Folge seiner Lieblingssoap informieren.

Für alle anderen, ohne weitere Kommentare ein Abriss der aktuellen täglichen Situation in Athen. Andere europäische Hauptstädte wie Rom, London und Paris sind nicht sehr weit von ähnlichen Bildern entfernt.

Chemnitz leidet, Chemnitz kürzt. Kaum ein Verein, der im kommenden Jahr nicht seine Pforten schließen muss, kaum ein Arbeitsplatz der sicher scheint. Die Einschnitte in den von Zwangsverwaltung bedrohten städtischen Haushalt sind derart massiv, dass man getrost davon sprechen kann, dass sich das Bild Chemnitzs in den nächsten Monaten dramatisch verändern wird, für alle.
Wirklich für alle? Nein, eine städtische Einrichtung hat nach wie vor genügend Geld und wirft es mit Wonne aus dem Fenster, das umstrittene Lieblingskind der Stadt, die CWE (Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH).

Bereits in der Vergangenheit versuchte sie oft, die marode Stadt durch hirnrissige Werbung attraktiver zu machen (anstatt politischer Arbeit der Stadtväter)

Neuester Clou ist folgende Werbung, die ich wo gefunden habe? An Tanksäulen in der Münchner Innenstadt!

Nur zur Sicherheit, wir reden über das München in Bayern. Eine deutsche Wirtschaftsmacht mit nahezu Vollbeschäftigung. Dort machen wir Werbung, um bestbezahlteste Arbeitskräfte mit „über 80 Jobs“ in Chemnitz zu ködern?

Gerne würde ich wissen, was dieser Spaß kostet, mit Sicherheit hätte Chemnitz mit dem Geld sinnvolles, wie die AIDS Beratungsstelle o.ä. erhalten können. Vielleicht hätte man sich das Geld auch lieber ganz gespart und die Stadt attraktiver gemacht, anstatt sie einfach zu bewerben…

Kürzlich titelten diverse Medien, dass deutschlandweit viele Landkreise aufgrund der angespannten Haushaltssituation drastische Kürzungen im kulturellen Bereich und vor allem in der Jugendarbeit planen. Nachdem nun also schon seit längerer Zeit die entsprechenden Landeszuschüsse weggefallen oder zumindest erheblich verringert wurden, setzt sich dieser Trend nun auch auf der Landkreisebene fort. Betroffen sind Einrichtungen wie Schimmbäder, Museen, Theater aber auch Zuschüsse für Jugendberatung, Weiterbildung, jugendpolitische Betätigung bis hin zu Finanzhilfen für das freiwillige soziale oder ökologische Jahr.

Wenig später rauschten durch den bundesdeutschen Blätterwald Berichte zu den jüngsten Steuerverschwendungen. Der Poliker- und Behördenwahnsinn treibt hier skurile Blüten wie den Bau eines Tunnels mit exklusiver Beleuchtung und Kunstwerken an den Wänden, damit die Bundestagsabgeordneten bei Regen trockenen Fußes zwischen zwei wenige Meter entfernten Gebäudeteilen pendeln können (7,5 Mio EUR!!), die spezielle Züchtung und Aussetzung von 200.000 Regenwürmern auf einem Fußballplatz, wo das Regenwasser nicht ablief oder die Anschaffung von mehreren Hundert Dienstfüllfederhaltern der Marke „Montblanc“ für Bundestagsabgeordnete (Das Schwarzbuch der Steuerverschwendungen 2010 kann auf der Webseite des Bundes der Steuerzahler kostenfrei herunter geladen werden). Der geneigte Leser stellt sich nun die Frage, ob drastische Kürzungen auf der einen und das Verprassen von Steuergeldern in Millionenhöhe auf der anderen Seite zusammen passen. Sicher nicht.

Gerade Kürzungen im Kultur- und Jugendbereich sind immer problematisch. Man soll sich dann bitte nicht wundern und künstlich echauffieren, wenn die Jugend nur noch vor  Fernseher und  PC hockt, sprachlich und zwischenmensch-lich verkümmert, das soziale Engagement gegen Null geht (warum soll ich dem Staat was geben, wenn ich immer mehr Kürzungen hinnehmen muss) und  das allgemeine Kulturverständnis der deutschen Jugend dem von Knäckebrot gefährlich nahe kommt und sich im Wesentlichen auf die neuesten Klingeltöne beschränkt.

Noch viel dramatischer ist jedoch eine weitere Entwicklung. Die Gruppe der braunen Rattenfänger am rechten Rand sollte nicht unterschätzt werden. Denn genau diese versuchen die entstehende Lücke zu füllen, indem sie ihre „Freizeitangebote“ der Jugend offerieren. Schnell werden hier entsprechende Jugendorganisationen gegründet, wo man gemeinsam die freie Zeit verbringen kann und die in Struktur und Angeboten verdächtig Gruppierungen der 1930/40er Jahre ähneln. Dass dort nicht nur Eierlaufen und Sackhüpfen gespielt wird, liegt wohl nahe. Die Ferienlager der „Heimattreuen Deutschen Jugend“, deren Zelte ach so harmlose Namen wie „Führerbunker“ trugen, sind wohl vielen noch aus den Medien bekannt.

Wann sieht man hierzulande endlich ein, dass es dann schon fast zu spät ist und es nicht hilft, wenn Wolfgang Schäuble mit erhobenen Zeigefinger um die Ecke kommt. Es ist die Jugend, die die Zukunft eines Landes ist und die gefördert werden muss. Kindern und Jugendlichen ist es herzlich egal, wie viel Geld in den Staatkassen ist (und dort ist weitaus genug Geld vorhanden). Sie wenden sich dahin, wo sie entsprechende Angebote bekommen. Und dies darf keinesfalls der rechten Abteilung überlassen werden.

Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, so die einhelligen Pressemeinungen. Außer natürlich in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Dort war es das kälteste Jahr seit 1996.

Die Menschen haben zurzeit andere Probleme, anstatt sich über die vermeintlichen Prophezeiungen und Hollywoodreifen Untergangsvisionen der Klimaaktivisten zu sorgen, daher müssen ständig neue Slogans, Berichte und Drohungen in die Öffentlichkeit.

Was dabei niemand hinterfragt, erst Recht nicht die Presse, was bedeutet der Satz: „seit Beginn der Aufzeichnungen“?.

Seit Beginn der Aufzeichnungen-  bedeutet seit etwas mehr als 100 Jahren. Was aber wiederum bedeutet Klima Beobachtung im Jahre 1900? Wie wird wohl die Messgenauigkeit, das Netz der Messstationen, oder die Qualität der Beobachtung gewesen seien. Seit gerade einmal zehn Jahren, verfügt die internationale Wissenschaft, über die Möglichkeit via Satellit die Lage zu vermessen, zu überwachen und jedes noch so kleine Detail zu kontrollieren. Das Problem heute dabei, die unüberblickbare Datenflut kann im Prinzip gar nicht ab gearbeitet werden.

Wenn wir nun einmal sagen, dass im Jahr 1900 die Durchschnittstemperatur unseres Planeten 20° betragen haben möge und heute im Jahr 2010- 22C inwiefern, lässt der gesunde Menschenverstand den Schluss zu dass dieses winzige Grad Temperaturunterschied einfach auf eine Verbesserung des Messnetzes oder der Technik zurückzuführen ist. Die nächste offene Frage ist doch, inwiefern man verlässlich, aus 100 Jahren teils ungenauester Klimabeobachtung, auf die nächsten hundert Jahre ableiten kann, wenn doch hunderttausend Jahre Klimageschichte im dunkeln liegen?

Die Klimaerwärmung kommt nicht! Renommierte Klima Wissenschaftler sagen für Europa mittlerweile sogar eine Eiszeit voraus. Aus den Datenfluten konnte kürzlich auch erwiesen werden, dass eine Anhebung des Meeresspiegels in bisher propagiertem Sinne nicht eintreten wird. Dabei fanden  Wissenschaftler heraus, dass die Wassermassen in den Weltmeeren ungleichmäßig verteilt sind. So kann es sein dass der Meeresspiegel im Pazifik etliche Meter höher liegt, als z.B. der Meeresspiegel im Atlantik. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis der Mensch die Möglichkeit hat das aktuelle Klima vollständig zu beobachten und zu verstehen. Jedoch wird man dann feststellen, dass dann selbst die in den 1990er Jahren gesammelten Daten und Aufzeichnungen, für dann herrschende Verhältnisse unzulänglich,  zuverlässig und unzureichend sind. Was so genannte Klimawissenschaftler heute also betreiben, ist im Endeffekt nichts weiter als der Versuch der Wahrsagerei, alter ägyptische Zauberer.

Das Klima verändert sich, dass hatte schon immer getan und wird auch immer so bleiben. Flora und Fauna (so auch der Mensch) haben das Klima schon immer beeinflusst, sowie das Klima auch schon immer Flora und Fauna beeinflusst und verändert hat. Der Versuch nun künstlich und mit aller Brutalität das Weltklima in kürzester Zeit zu verändern, sowie es die Öko Bewegung derzeit vor hat, wird sich daher als wesentlich schädlicher erweisen, als das rasche Wachsen der Industrienationen in den letzten 150 Jahren. Bestes und letztes Beispiel hierfür ist der erfolgreiche Versuch verschiedener Lobbygruppen weltweit,  stromsparende Glühbirnen an den Mann zu bringen, um den „weltweiten Stromverbrauch drastisch zu senken“ und damit massiv in das Getriebe des Klimas einzugreifen. Doch wird dadurch nun die weltweite Belastung durch Quecksilber und andere Schwermetalle explosionsartig ansteigen. Die zu erwartenden Folgen für Mensch und Natur sind unabsehbar. Wäre es also nicht besser gewesen, den Verlauf  technologischer Entwicklungen abzuwarten, den Verbrauchern noch 10 bis 20 Jahre Zeit zu lassen, um dann vielleicht auf hoch effiziente preiswerte LED Technik umsatteln zu lassen- aus freien Stücken und mit dem Anreiz beim Erwerb, wie auch beim Betrieb der Technik, Strom zu sparen? Stattdessen werden den Großkonzernen Milliardengewinne durch den Verkauf unausgegorener Technik beschert.

Der Schutz unseres Planeten ist ein Uraufgabe des Menschen, es ist eine Pflicht  die hiesige Welt unserer nachfolgenden Generation zu erhalten. Doch müssen wir begreifen,  dass es nicht möglich ist das Altern, oder die Zeit an zu halten. Dementsprechend verändert, altert und reift auch unser Planet. Die Welt unsere Kinder wird und muss ganz anders sein als die unsrige. Genau wie die Welt unserer Großväter eine andere Welt war wie die heutige.

Unlängst beschloss die CDU/FDP-Koalition die Aussetzung der Wehrpflicht. Dies bedeutet gleichzeitig das (vorübergehende?) Ende des Zivildienstes. Sofort meldeten zahlreiche Einrichtungen berechtigte Kritik an und gaben zu bedenken, dass mit dieser Neuregelung eine Vielzahl von Aufgaben, die bisher von Zivildienstleistenden abgedeckt wurden, nicht mehr abgesichert sind. Die Bundesregierung konterte mit demVorschlag, dies könne doch von Jugendlichen im Rahmen einer freiwilligen Tätigkeit erfolgen. Da man in Berlin wahrscheinlich die deutsche Jugend und ihre Bereitschaft zu sozialem Engagement kennt, verknüpfte man diesen angedachten Dienst dann doch mit einer Vergütung. Interessanterweise fällt hier auf, dass es laut Medienberichten auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch Unterschiede in der Entlohnung geben sollte. Aufgrund erheblicher Proteste ruderte man in Berlin zurück und plant wohl nun den Freiwilligendienst deutschlandweit gleich zu honorieren.

Natürlich ist es generell löblich, Jugendlichen die Möglichkeit zum sozialen Engagement zu geben. Es stellt sich jedoch die Frage, warum man das große Heer der (Langzeit)Arbeitslosen hier nicht mit ins Boot holt. Auf diese Weise könnten erhebliche Kosten eingespart werden. Arbeitslose, Hartz Vier-und sonstige Sozialhilfeempfänger leben bei uns, im Vergleich zu anderen Ländern, in einer gewissen Sicherheit. Die staatlichen Zahlungen gehen ohne größeres persönliches Zutun pünktlich und regelmäßig ein. Natürlich ist dies eine Errungenschaft unseres Sozialstaates, die es auch nicht abzuschaffen gilt. Es sollte jedoch nicht zu viel verlangt sein, für diese aus Steuergeldern finanzierte Absicherng des Lebensunterhaltes auch unter Umständen einige Gegenleistungen zu erbringen. In der Vergangenheit beschränkten sich diese lediglich auf die Teilnahme an (von vornherein nutzlosen) Kursen, an denen sich nur diverse Bildungs- und Umschulungsinstitutionen eine goldene Nase verdienen. Im eigenen Bekanntenkreis des Verfassers gibt es Beispiele von Mitvierzigern, die seit der Wende, als seit nunmehr 20 Jahren, keinen Tag gearbeitet haben. Es ist einfach nur unverständlich, dass in all dieser Zeit kein Jobangebot vom Amt kam oder dass (im Falle einer Ablehnung von Angeboten) ernsthafte Konsequenzen erfolgen. Vielleicht sind diese Beispiele aber auch längst Bestandteil der geschönten und frisierten Arbeitsmarktstatistiken der Bundesregierung. Solange man als Langzeitarbeitsloser aber zweimal jährlich Flugreisen ins Ausland unternehmen kann, zweifelt man als normaler Steuerzahler an der Gerechtigkeit unseres Systems. Legt man schließlich den 20 Jahren Untätigkeit den ALGII-Regelsatz zugrunde, kommt man auf die stolze Summe von über 86.000 Euro. Und das ganz ohne Gegenleistung. Nicht schlecht, dafür muss eine alte Frau lange stricken.

Warum sollten also solche Leute, anstatt ihre Zeit zuhause oder in sinnlosen Maßnahmen der ARGE abzusitzen, nicht einmal ein paar Monate in Krankenhäusern oder Altenheimen mithelfen? Ob alten Leuten vorlesen oder mit ihnen spazieren gehen, ob Essen an Patienten austeilen – Arbeit gibt es genung.  Eine entsprechende fachliche Einarbeitung kann ja gerne in geförderten Kursen erfolgen und ist allemal effektiver, als zum sechsten Mal ein Seminar zum Thema „Wie bewerbe ich mich richtig?“ über sich ergehen zu lassen. Vielleicht wäre eine solcher Dienst an der Gemeinschaft nicht nur ein Weg für Leistungsbezieher, der Gesellschaft  etwas zurück zu geben, sondern unter Umständen auch ein Sprungbrett aus der Arbeitslosigkeit heraus.

Da gerade in unserer alternden Gesellschaft zukünftig ein enormer Bedarf an Arbeitskräften im Pflegebereich erforderlich sein wird, wäre ein Umdenken in diese Richtung sehr begrüßenswert. Inwiefern dies in unserem Land jedoch realistisch ist, wird sich zeigen. Momentan zumindest höre ich schon die Unkenrufe einschlägiger Parteien und Verbände, die jeglichen Eingriff in die heile Hartz-Vier-Welt als Diskriminierung verteufeln.