Management der Generation Doof

Hach ist das herrlich, wir, da wir ja fast alle der Generation Doof angehören (das Buch ist echt zu empfehlen) dachten, zack- Abi, zack zack- BWL Studium und schon kann man was. Naja, weit gefehlt würd ich sagen. Perfektes Beispiel dazu die Automobilbranche. Das Öl irgendwann mal knapp und teuer wird ist kein Geheimnis. Und in den letzten 2 Jahrzehnten sind Autos dazu nahezu unkaputtbar geworden und darüber hinaus kann ein Auto aus den 90ziger Jahren genauso ausgestattet sein wie eins aus dem Baujahr 08 (bis auf marginale Unterschiede oder kleine techn. Weiterentwicklungen). Das bedingt und das haben schon einige in den 90zigern angekündigt, Einbrüche in den Verkaufszahlen bei Neuwagen. Seit 1989 konnte man fast absehen, dass bald die Chinesen mit richtig preiswerten Autos kommen könnten und Last but not least kommt gerade in Deutschland eine schleppende Entwicklung die man kaum mehr als Stagnation nennen kann. (1-2% Wachstum sind kein Aufschwung, sondern lächerlich). Unsere tolle Autoindustrie, das einzige was Deutschland noch hat, konnte diese Trends natürlich nicht sehen. Tolle Topmanager haben zwar auf die kurzfristigen Börsenspekulationen mit ihren eigenen Aktien gegiert aber eben das 1 mal 1 des Geschäftes außer acht gelassen. Trotz das die Margen für KFZ im stetigen Sinkflug waren, wurden armen lokalen Händlern Millionenkredite aufs Dach gedrückt um die gammeligen Buden in Glas-Prunkpalästen vom Hof zu bekommen. Seit 2007 geht es der Autobranche in Deutschland schon so dreckig das die paar Neuzulassungen die es noch gibt, zum Großteil auf die Konten der Hersteller oder Händler selbst geht. Keine Sau kauft mehr Neuwagen, ich meine wirklich keiner (Neu heisst, kein Vorführer- Tageszulasser- Jahreswagen). Die einzigen sind vielleicht noch Firmen aber das war es dann eben auch schon. Das Drama dabei, die Zeche zahlt einmal mehr der Mittelstand. Allein in Chemnitz sind letzte Woche 3 (in Worten: drei) Autohäuser in die Insolvenz gerutscht. Das bedeutet da gehen Existenzen krachen, Leute werden mir nichts dir nichts arbeitslos und haben von heut auf morgen richtig Schulden an der Backe. Ich sag nur, danke blindes Management. Mit vernünftigen, preiswerten Modellen, dazu noch einer intelligenten Politik (ich sag nur KFZ Steuer Hickhack) und die Branche hätte heute kein Problem.

Zum Schluss möchte ich noch eine kleine Gedenkminute für die 3 ehemaligen Geschäftsführer der Chemnitzer Autohäuser ausrufen. Den Jungs, die wahrscheinlich Jahrzehnte einen guten Job gemacht haben winkt jetzt außer Schulden und Hartz4 noch eine straffe Verfolgung durch die Häscher der Justiz. Hausdurchsuchungen und U-Haft inklusive. Denn Insolvenzverschleppung ist in Deutschland schlimmer wie Kinderschänden….

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