das WM Resumee

Die WM ist vorüber und einmal mehr haben sich fast alle meine im Vorfeld geäußerten Befürchtungen bestätigt. Die WM war im Endeffekt, eine gigantische, kommerzielle Feier zu Lasten der dritten Welt.

Südafrika hat Milliarden in Sicherheit und den Ausbau der Stadien und Infrastruktur gesteckt.
Die Stadien blieben bis zuletzt halbleer, das normale afrikanische Volk konnte sich die Karten nicht leisten, Touristen blieben aus Angst vor der fragilen Sicherheitssituation fern. Die Hotelreservierungen erreichten kaum den Stand des Jahres 2009.
Zu allem Überfluss wird das Land nun zurück gelassen, mit einer großen Zahl an Stadien, die jedes Jahr Millionen an Unterhalt verschlingen, wohl aber nie wieder adäquat und betriebswirtschaftlich sinnvoll genutzt werden können- genau was ein Staatshaushalt wie Südafrika jetzt braucht.

Die einzigen Umsätze konnten westliche Konzerne und die Fifa generieren.
Die beschäftigten afrikanischen Arbeitskräfte wurden noch während der WM brutal zusammen geknüppelt, als sie dagegen demonstrierten, dass ihr Lohn gar nicht oder nur teilweise ausbezahlt wurde.

Eine halb-positive Nachricht, der ganz große Anschlag blieb aus oder konnte bereits im Vorfeld verhindert werden (wenn man mal von dem Ausweich Anschlag in Uganda mit 74 toten absieht). Dies ist jedoch wohl der massiven Präsenz internationaler Militär- und Geheimdienste zu verdanken, die bereits Monate vor der WM Südafrika überrannten und unterstützen. Was aber wieder die monatelange Präsenz des BND und deutscher Polizeikräfte  in Südafrika den deutschen Steuerzahler gekostet hat, wird wohl auf immer unbeantwortet bleiben.

Wenn ich mir diesen Artikel gerade noch einmal so durch lese, fallen mir die so oft zitierten Argumente der linken und grünen „für“ den Terror ein: „der Westen wäre selbst schuld am erstarken des Extremismus“. Verstehen kann ich das immer noch nicht, aber in diesem Falle kann ich das Argument das erste Mal auch nach vollziehen…

2 Kommentare

  1. Hallo Leonard,

    mal be bescheidene Frage: Bist du in Südafrika zur WM gewesen?
    Also ich war vor Ort und habe ein anderes Land und ein anderes Volk erlebt und gesehen als Du.
    Kann Deinen Bericht (außer dass sich die FIFA – wie in Deutschland 2006 auch – eine goldene Nase verdient) in keinster weise nachvollziehen.

    Gruß
    aus OWL
    Michael

  2. Hallo Michael,

    ich hatte zwar Karten, aber es wäre wohl angesichts meiner Meinung hier, Recht doppelzüngig dort hin zu fahren 🙂

    Ich bezweifel in keinster Weise das es für die westlichen Touristen eine Riesenparty war, ebenso kenne ich die Gastfreundschaft dort unten und gehe fest davon aus das die Stimmung toll war und jeder hervorragend empfangen wurde- ein rauschendes Volksfest eben.

    Das ändert aber nichts daran das der Welt und Südafrika, dieser Event als Weg in die Zukunft, als Aufbauhilfe verkauft wurde. Eigentlich war es aber ein Transfer von Milliarden von EUR in die Kassen Europas. Man muss unbedingt einen Unterschied zur WM in Deutschland ziehen. Auch dort wurden Milliarden in Infrastruktur und Stadien gesteckt, nur und einzig für die WM. Dafür waren aber auch alle Hotels und Stadien ausverkauft. Schon alleine dieser winzige Punkt gibt der Wirtschaft wenigstens einen winzigen Stubs, was man dann als positiv verkaufen kann (und darf).

    Wie gesagt, ich habe keinen Zweifel das es für dich und die Südafrikaner im Umfeld der WM, eine tolle Party war. Das hat jedoch mit meinen Artikeln, Argumenten und Ansichten auch nichts zu tun.

    grüße aus einem viel zu heißem Schreibzimmer
    Leo

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