Seit bald einem Jahr werden Spielplätze in Chemnitz durch ABMler „überwacht“. Pro Spielplatz sitzen nun so 2 dynamisch, spritzig, fröhliche Schlichter/Animateure/Ersthelfer ganztägig träge auf einer Bank und passen auf das Kleinerna nicht von Kleinachmed geschlagen wird. So weit so gut, so gut so bizarr.
Vor ein paar Monaten schon habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass selbst unbesuchte, ja gesperrte Spielplätze hartnäckig bewacht werden. Doch nun bin ich das erste Mal in den Genuss gekommen einen so überwachten Spielplatz selbst mit meinem Sohn zu besuchen.
Sofort nach Ankunft auf dem von vielen spielenden Kindern bevölkerten Platz, nahmen die freundlichen EUR Jobber meinen Sohn, der natürlich sich natürlich sofort aufmachte alles zu erkunden, ins Visier. Die leicht fettleibigen Damen rollten auf meinen Sohn zu und begannen mit ihm zu sprechen (mein Sohn ist 17Monate und spricht noch nicht). In einem Satz war ich natürlich wieder bei meinem Sohn um heraus zu finden, wer, was, warum und von wem mein Sohn hier dämlich angemacht wird.
„Wir bräuchten dann mal ihren Namen, den Namen des Kindes und Ihre Beziehung zu diesem Kind“
Das war alles was mir als Begrüßung entgegen schmetterte, mit einem Block und Stift in der Hand, bereit meine nun kommende Aussage auf zu zeichnen…
Sind wir jetzt schon wieder soweit? Werden Menschen die keine Wahl haben schon zu IM`s rekrutiert um Bewegungsprofile von Eltern und Ihren Kindern zu erstellen? Also wenn ein Polizist nach meinen Daten fragt, ist das ja ok, er ist schließlich ausgebildet und genießt mein Vertrauen mit den so erhobenen Daten auch nix dummes an zu fangen. Doch in dieser Situation hatte ich echt Probleme meine wild pochende Schläfenader im Zaum zu halten. Was passiert mit diesen Daten? Wer bekommt Sie? Für was werden Sie erhoben? Mit welchem Recht? Datenschutz fängt schon im Kleinen an, ja selbst auf Spielplätzen doch unsere Verfassungsfeindlichen Organe interessiert das wenig.
unfassbar
Hallo Herr Goldmann!
Ich hab mir eben Ihren Blog angeschaut und bin wahrlich erstaunt von der Reaktion der ABMler auf dem Spielplatz.
Es ist nämlich Folgendes: Ich bin Stipendiaten der Journalistenakademie der Konrad-Adenauer- Stiftung. Wir werden ab dem 15. Juli für drei Wochen in Chemnitz unterrichtet und müssen dafür auf die Suche nach interessanten Themen gehen und darüber dann Artikel schreiben. Dadurch bin ich auf Ihrer Seite gelandet. Leider finde ich keinen direkten Kontakt zu Ihnen, ich würde Sie nämlich gerne noch mal fragen, wie dieser Spielplatzbesuch für Sie abgelaufen ist.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich bei mir melden würden! Meine Handynummer ist 0176/XXXXXXX, meine email-Adresse: XYZ@web.de . Gerne können Sie mir auch ihre Nummer schicken, dann rufe ich Sie an.
Sie würden mir damit sehr entgegenkommen!
Viele Grüße aus Mainz
Selina Rust
EDIT BY LG: hab mal fix Ihre/ deine Mailadresse/Handynummer unkenntlich gemacht. Mail ist raus 🙂