Seit Juli 2007 werde ich nicht müde vor der Finanzkrise und seinen katastrophalen Folgen für jeden einzelnen von uns zu warnen. Die Entwicklung der Reaktionen auf meine Ausführungen sieht ähnlich aus wie die Meldungen der Nachrichten…
Juli 08: *Gelächter* was denn für eine Krise? Du siehst zu schwarz…
August 08: das wird doch keine Krise, nur eine kleine Abschwächung des Booms
September 08: so schlimm wird das schon alles nicht werden
Oktober 08: die Finanzkrise ist bald überstanden- alles halb so wild
November 08: die Krise ist zwar schlimm, betrifft aber nur die USA. Wir werden nix groß spüren
Dezember 08: Mitte 2009 geht’s wieder aufwärts. Kurzarbeit? Nein, sowas gibt es bei uns nicht…
Januar 09: die Kurzarbeit ist nur kurzfristig, in ein paar Wochen läuft alles wieder normal
Februar 09: hoffentlich behalte ich meinen Job noch ein Stück
März 09: vor Ende 2010 wird’s kaum besser werden. Hoffen wir dass es glimpflich ausgeht
Interessant dazu ist auch der Artikel „auf Talfahrt mit Ackermann“ in der Financial Times. Hinhalte Parolen, Propaganda, Betrug und Vertuschung sind an der Tagesordnung. Dabei ist der deutsche Bank Chef keine Ausnahme sondern die Regel.
3 Billionen USD wird die Finanzkrise kosten, titelten alle Zeitschriften im Oktober 2008. Eine Zahl die jedem der denken kann wie ein Tropfen auf den Heißen Stein wirkt. Heute, knappe 4 Monate später sind nicht etwa 3 Billionen sondern 50 Billionen USD bereits verbrannt. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Wäre es nicht langsam richtig, den Tatsachen ins Auge zu blicken? Klar, Panik bringt niemanden etwas, doch wenn wir uns eingestehen das wir vor dem größten wirtschaftlichen Umsturz in den letzten 80 Jahren stehen, haben wir auch die Möglichkeit darauf zu reagieren. Wir könnten den Markt sich bereinigen lassen, wer pleite gehen muss, muss pleite gehen. Mit ein wenig Konsequenz könnte die Krise Ihren Höhepunkt schon in wenigen Monaten erreichen. Doch mit unserer europäischen Methode versuchen wir das unvermeidliche immer weiter hinaus zu zögern. Damit verschlimmern wir die Situation aber täglich. Jeder EUR Fördergeld der heute sinnlos in ein total lebensunfähiges Unternehmen gepumpt wird, fehlt uns in ein paar Monaten für den Wideraufbau. Jeder dieser EUR wird uns noch weit nach der Krise in Form von Schulden begleiten. Oder was ist mit den 300 Millionen EUR die der Freistaat Sachsen kurz vor der Insolvenz der Qimonda Standorte „investierte“? Glaubt jemand dass trotz 108Mrd. EUR Staatshilfe, die HRE in 10 Jahren noch existiert?
Opel wird Pleite gehen! Schäffler/Continental wird Pleite gehen! Die Arbeitslosenzahlen steigen bis Januar 2010 auf mehr als 10 Millionen Arbeitslose. Das ist Fakt, nicht auf zu halten. Lasst uns besser darauf vorbereiten, seelisch, moralisch! Wenn wir das heute nicht tun, werden uns schon bald die ersten sozialen Unruhen auch in Deutschland begegnen. Wenn wir das nicht verstehen- dann Gott steh uns bei…
mir fällt da ein lustiges sprüchlein ein:
Es geht aufwärts sagte der Spatz als ihn die Katze im Maul tragend die Treppe hinauf in den 1. Stock brachte!!;)