Durch eine Randbemerkung des vorhergehenden Post „schwules Blut“ wurde ich mehrfach darauf angesprochen, warum ich dagegen bin das homosexuelle eine Ehe mit allen Vorteilen führen können. Also möchte ich hier noch einmal näher darauf eingehen…
Wie schon erwähnt, finde ich, dass jeder so schwul, bi, oder hetero sein soll wie er nur kann. Im Gegenteil ich bin dafür die Grenzen im Kopf wie auch in den Gesetzbüchern weiter und weiter ein zu reißen. Wir sind überreglementiert, hoffnungslos mit Gesetzen und Regeln überladen, behaupten aber doch wir wären eine freie Gesellschaft. Es ist eine Schande dass es so lange gebraucht hat bis homosexuelle, standesamtlich geschlossene Ehen möglich waren.
Doch gibt es meiner Meinung nach einen großen Unterschied zwischen der Möglichkeit Dinge zu tun, wie eben das jeder, jeden heiraten kann, oder der Tatsache das man für sein tun „finanziell besser gestellt“ wird. Der Schutz der Familie ist bei uns im Grundrecht verankert. Daher ist es auch gut, das Familien steuerlich begünstigt werden. Familien sind heute fast mehr denn je, die Basis und die Zukunft unserer Gesellschaft. Ohne maximale Geburtenraten wird Europa nicht von der Finanzkrise sondern von einer umgekippten demografischen Pyramide erschlagen. Dieses Szenario braucht nur noch wenige Jahre und kann nur aufgehalten werden von Familien die wohlerzogenen Nachwuchs ins Leben entsenden…
Es gibt in unserer Gesellschaft dabei eine Menge von guten Institutionen die nur auf den notwendigen Schutz oder die Absicherung von Familien abzielen. Elterngeld, Steuervergünstigungen, Witwen/r Rente, usw. usf.
Warum soll aber denn ein schwules Pärchen Anspruch auf Witwerrente haben? Ein „Geldwerter“ Dienst an der Gesellschaft durch das heiraten homosexueller Männer existiert nicht. Auch ist nicht an zu nehmen, das schwule Männer Kinder bekommen und somit die Notwendigkeit entsteht das ein Partner zu Hause bleibt wodurch ein Einkommensverlust kompensiert werden muss. Kurz und knapp gesagt, es fällt mir kein Argument ein warum jemand eine solche Zahlung erhalten sollte, ohne vorher der Gesellschaft den dies rechtfertigenden Dienst erwiesen zu haben. Wenn zu viel Geld da ist, sollte dies dann doch lieber in die Bildung gestopft werden. Dazu werden Scheinehen Tür und Tor geöffnet und man beachte meine obige Argumentation- jeder soll heiraten wen und was er will. Soll es da aber jedesmal riesige staatliche Subventionen geben? Es gibt durchaus Menschen die enge sexuelle und psychische Verhältnisse zu Gegenständen pflegen (mir fällt jetzt der Name dafür nicht ein). Wisst ihr was- ich bin selbst dafür. Soll doch jemand sein Klavier heiraten. Warum denn nicht? Aber wenn wir die Definition der Familie hier nicht begrenzen, hat bald jeder Anspruch auf alles- aber ich weiche vom Thema ab ?
Genau so sieht es meiner Meinung nach auch mit der Adoption von Kindern in homosexuellen Partnerschaften aus. Ich bin dagegen! Es mag völlig richtig sein, das homosexuelle Lebensgemeinschaften Kinder besser erziehen als schlechte Beispiele der hetero Ehen, doch ist dies allein kein Argument. Die Grundfrage ist, ob sicher gestellt werden kann, das den in homosexuellen Partnerschaften aufgewachsenen Kindern nicht Defizite entstehen können. Meiner Meinung nach existieren dazu noch keine verlässlichen Daten, was sicherlich damit zusammen hängt das dies einfach nicht der Regelfall ist. Ich lass mich in dem Punkt aber auch gern eines Besseren belehren…
ah….
wo fang ich am besten an???
ich habe ganz ehrlich den unterschied jetzt nicht so ganz verstanden…..also wo genau siehst du jetzt den unterschied zwischen einem heterosexuellem verheiratetem paar ohne kinder wo beide arbeiten gehen und einem homosexuellem verheiratetem paar wo beide berufstätig sind? sie zahlen doch die gleichen steuern und haben somot auch die gleichen ansprüche auf finaziellen ausgleich im todesfall- es spielt doch nicht im geringsten eine rolle ob die nun hetersexuell oder homosexuell sind.
Zum Thema Familie: entschuldige aber du glaubst doch nicht ehrlich, dass irgendein wissenschaftliches institut mit einigermaßen moralischen ansprüchen eine untersuchung durchführen würde, welche die sozialisation von adoptierten Kindern in Homosexuellen Partnerschaften zum thema hat? und wenn doch würde es mich dringend interesieren wer soetwas finaziert.
Welche angeblichen „defiziete“ sollte denn deiner meinung nach so ein kind aufweisen? Kinder von alleinerziehenden Müttern wachsne häufig auch ihne vaterfigur auf und haben keine defiziete. kinder von alleinerziehenden Vätern wachsen häufig ohne mutterfigur auf und haben keine defiziete. und wo genau besteht jetzt der unterschied zu homosexuellen partnerschaften? denkst du vielleicht, dass ihnen ein falschen „familienbild“ vermittelt wird? zumindest in deinem definitionssinn? denn jeder hat eine andere definition von familie und sollte diese auch nach seinen ganz persönlichen vorstellungen leben dürfen und sollen.
Ich finde diese einstellung schon ein wenig mittelalterlich – denn die hauptsache ist, dass es dem kind gut geht, das es glücklich ist und ein moralisches menschenbild entwickeln kann.
Also…
Erstens verstehe ich nun deine Argumentation, ich fand nur dieses „unnatürlich“ etwas fehl am Platze, aber gut, wenn du es so formulierst dann ist es deine Meinung und dann ist das auch so in Ordnung.
Aber, erstens stimme ich meinem Vorredner zu, die Witwenrente z.b. wird sowohl Witwern mit, als auch ohne Kindern gezahlt (wenn auch in veränderter Form, es gibt die sogenannte kleine und die große Witwenrente) und ich wüsste nicht, wieso solche Regeln nicht auch für homosexuelle Paare Anwendung finden könnten.
Und deine Frage wieso ein homosexuelles Paar Steuervergünstigungen erhalten sollte, obwohl sie nichts (im Sinne von keinen Kindern) für die Gesellschaft tun, kann ich dir auch beantworten…
aus dem gleichen Grund, aus dem auch kinderlose heterosexuelle Ehepaare Steuervergünstigungen bekommen, denn diese sind nicht nur da um den finanziellen Mehraufwand durch Kinder zu kompensieren, sondern haben auch noch die Funktion die gegenseitige Unterhaltspflicht der Partner zu sichern und zu unterstützen. Paare die annähernd gleich viel verdienen, haben deshalb auch weniger Vergünstigungen als Paare bei denen einer viel und der andere Partner wenig verdient. Und bezogen auf diesen Punkt, sehe ich keinen Unterschied zwischen Hetero- und Homopaaren.
Zu euer Frage nach den Studien, die gibt es anscheinend sehr wohl (und nicht wenig), aber lest selbst, ich finde die Ergebnisse sprechen für sich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Regenbogenfamilie
Ich finde hier wird vorallem relativ eindeutig deine Frage nach den möglichen Defiziten beantworten, und zwar mit einem klaren Nein (einziger Abstrich sind hier wohl Diskriminierungen durch die Umwelt, was aber eher an der Intolleranz der Gesellschaft liegt als an den Eltern).
In diesem Sinne, eine geruhsame Nacht
Also… :-). Auf jeden Fall sind meine Ansichten in diesem Punkt mal nicht modern. Das ist mir klar. Im Gegenteil. Ich bin eigentlich erzkonservativ und finde das auch gut so. Um es kurz und knackig aus zu drücken, bin ich davon überzeugt, das die klassischen Werte der Familie seit tausenden von Jahren perfekt funktionieren. Alle Experimente der letzten 30 Jahre sind für mich gescheitert. Das einzig erhaltenswerte gesellschaftliche Modell ist und bleibt Mutter, Vater, Kind. Das ganze optimaler weise mit einer vernünftigen Rollenverteilung. Ich halte weder etwas von Patchwork, Alleinerziehenden- oder homosexuellen Familienmodellen. Mir ist zwar klar, dass es gerade alleinerziehende Mütter und Väter immer geben wird, dass dahinter auch meist tragische Schicksale stehen und das diese Menschen speziell unterstützt werden sollten. Doch sehe ich mit Besorgnis, dass gerade heute Alleinerzieher nicht etwa allein sind weil sie verwitwet sind, oder weil im Einzelfall die Beziehung doch nicht klappen wollte, sondern weil die Masse der Gesellschaft einfach Beziehungsunfähig geworden ist. Selbstverständlich bin ich auch davon überzeugt, das eine solche Form des Zusammen Lebens auch auf die Kinder negative Auswirkungen hat. Ich kenne viele alleinerzogene Kinder oder heutige Erwachsene die ohne Mutter, oder Vater aufgewachsen sind. Allen fehlt etwas, alle hätten gern ihren Vater/Mutter kennen gelernt, all denen fehlt natürlich auch eine Form der erlebten sozialen Bindung. Das wider rum ist nicht gut. Denn genauso erlebe ich, das eben solche Kinder/Erwachsene, später einen solchen enormen Zwang auf heile Welt verspüren, das sie sich in die nächstbeste Straßenlaterne verlieben, Kinder bekommen und alles ein paar Monate später scheitert- die nächste Patchworkfamilie ist geboren…
@Chuck Fenda
Vielen Dank für den Link. So schwer wäre der ja eigentlich gar nicht zu finden gewesen…
Ich finde das Hetero-Paare, schon allein für die Möglichkeit Kinder bekommen zu können, „förderungswürdig“ sind.
Anschließend möchte ich noch einmal zusammen fassen. Ich sehe das klassische Familienmodell als das einzig richtige, förderungswürdige und erhaltenswerte.
Ich habe ausdrücklich nichts gegen allein gegen Alleinerzieher. Wenn auch ich doch sage, es ist weder für das Kind, noch für den Erwachsenen der optimal fall.
Ein Kind hat in einer Homo Ehe für meine Begriffe nichts zu suchen. Nichts desto trotz glaube ich, das es sich um so wenige Fälle handelt, das man dies eben zulassen und tolerieren sollte. Denn Schäden entstehen dem Kind meiner Auffassung nach nicht, es stellt sich mir nur die Frage mit welchen Werten ein Kind ein solches künstliches Familiengebilde verlässt.
Vielleicht mische ich mich jetzt ein bisschen spät ein und einmischen ist auch nicht das richtige Wort, aber ich will halt doch meinen Senf dazugeben.
Sehn wir die Sache doch mal von einer anderen Seite. Was ist mit lesbischen Paaren? Da haben sogar alle beide Partner die Möglichkeit Kinder zu bekommen. Zwar dann eigentlich ‚außerpartnerschafltich‘, aber immerhin! Und nehmen wir einmal an, die Kinder hätten in Homoehen trotzdem eine Vater/Mutterperson. Was wäre so schlimm daran?
Natürlich verstehe ich, warum Familie bei dir so einen großen Stellenwert hat und will auch gar nichts dagegen sagen, aber was sollte so schlimm daran sein, wenn das Kind wohl behütet aufwächst und keine Nachteile anderen Kindern gegenüber hat?
Bei den Steuern bin ich ziemlich unerfahren, also bitte ich um eine Berichtigung, wenn ich falsch liege! Aber hat eine Witwenrente nicht auch den Sinn, dass die Frau im Fall eine Heteroehe noch genug Geld hat, auch wenn der Mann tot ist und sie selbst nicht arbeiten kann? Immerhin gibt es auch heute noch viele Frauen, die sich um Haus und/oder Familie kümmern. Wenn jetzt in einer homosexuellen Ehe ein Partner stirbt und der andere aus einem bestimmten Grund nicht mer arbeiten kann oder keine Arbeit findet, ist es doch durchaus angebracht eine Witwerrente zu beziehen, oder?
Ein Lob übrigens über den Artikel ‚Schwules Blut‘. Es gibt einfach viel zu viele Leute, die nicht wissen, dass Schwule in Deutschland nicht spenden dürfen!
Zum einmischen und disktutieren sind die Beiträge doch da 🙂 Also immer her mit deiner Meinung. Jeder Beitrag bereichert die Diskussion.
Aber zur Sache:
Ich glaube schon das ein Kind optimalerweise in der klassischen Mutter, Vater beziehung aufwachsen sollte. Sicherlich spricht rein wissenschaftlich nichts dagegen, doch kenne ich Kinder alleinerziehender Mütter die sich nach nichts weiter wie einem Vater sehnen und darunter leiden die anderen Kinder mit Ihren Vätern zu sehen. Insofern ist das heute „moderne“ und verbreitete Alleinerzieher Modell sicherlich zumindest nicht optimal. Im Bezug zu einer Homo Beziehung sehe ich das ähnlich. Zwar ist ein zweiter Partner da, doch das Kind wächst ständig auf mit dem Gedanken „anders zu sein“…
Zu den Steuerlichen und Witwenrententhema. Ich sehe keinen Grund warum ein Partner in einer homo Ehe nicht arbeiten sollte. Wenn es gesundheitliche Gründe hat gibt es dafür die EU Renten. Der Sinn warum in einer Ehe jemand zu Hause bleibt ist um die Kinder zu erziehen und sich um die Familie zu kümmern. Da die Masse der Homo Ehen Kinderlos ist gibt es also keinen Grund mit der Gießkanne dafür zu sorgen das sich einer der Partner zu Lasten der Gesellschaft auf die Matte legt 🙂