Gestern wurde es beschlossen. Das Schicksal von knapp einer halben Million misshandelter Heimkinder in der Gründungszeit der Bundesrepublik Deutschland wird aufgearbeitet. Es geht darum das heute als Zwangsarbeit hingestellte „Torf stechen“ der Heimkinder nachträglich zu entschädigen (selbstverständlich auch weitere, sicher auch schwerwiegender Delikte). Um das ordnungsgemäß tun zu können haben sich alle eingefunden, Jugendämter, Kinderschutzorganisationen, evangelische und katholische Kirchenverbände, Regierungsvertreter und so weiter und so fort.
An sich finde ich diesen Schritt ja sehr löblich. Hervorgehoben werden muss in einem Land wie dem unsrigen auch die Konsequenz mit der hier voran geschritten wird. Doch stellt sich mir wie fast immer die Frage ob genau dies denn nun das notwendigste war was derzeit ansteht? Hätten wir nicht einfach mal noch die letzten Alt Nazi´s verknacken können? Oder vielleicht eher ein paar Waffenlieferanten das Handwerk legen können? Wäre es nicht sinnvoller in einer ähnlichen Runde dafür Sorge zu tragen das keine Produkte mehr auf den europäischen Markt fließen, für die noch heute Kinder ausgebeutet und misshandelt werden?
Die Antwort ist wahrscheinlich ganz einfach- NEIN. Denn mal fix ein paar Leute zu entschädigen die vor 60 Jahren als Kinder unbezahlt im Beet arbeiten mussten tut keinem weh und bringt gute Publicity. Sich mit der Wirtschaft, Politik und Lobbyisten an zu legen könnte ja auch schief gehen… Am Ende würden vielleicht sogar Gelder gekürzt. Mein Vorschlag dazu. Die Gewerkschaften und Hilfsorganisationen bilden kurz vor der Wahl mit den großen Parteien einen runden Tisch um über die Entschädigungen des Urlaubsausfalles der deutschen im ersten und zweiten Weltkrieg zu verhandeln. Schließlich war es in dieser Zeit unüblich 30 tage Urlaub zu bekommen, geschweige denn in der Zeit irgendwo hin zu fahren. Somit könnten am Ende für jeden Bundesbürger 20 Tage extra Urlaub als Entschädigung des Ausfalls unserer Großeltern gewährt werden. Dies kann dann auch gleich an die dann auslaufende Kurzarbeit angehängt werden. Die Arbeitslosigkeit nochmal hinaus schieben und somit die Arbeitslosenstatistik wieder ein wenig auffrischen…
Die Wiederwahl ist somit auch gleich gesichert.