Ich habe mir, wie kann es auch anders sein, die Flüchtlingsproblematik in Afrika herausgepickt. Dort brechen täglich tausende Menschen aus ihren Dörfern und Städten auf um den langen Marsch in Richtung Mittelmeerküste an zu treten. Getrieben durch die Hoffnung auf ein besseres Leben, durchqueren sie in oft lebensgefährlichen Gewaltmärschen, Bürgerkriegsgebiete und die schier endlosen Wüsten und Steppen des schwarzen Kontinents. Nach meist monatelangem Marsch versuchen Sie meist mittels Fischkutter und Ruderbooten das Mittelmeer an der engsten Stelle zu Italien zu überqueren. All die bis dahin überlebt haben, erwartet nun der beinahe Sichere Tod des Ertrinkens denn wie man sich denken kann sind die kleinen Kähne nicht unbedingt Hochseetauglich.
Es gibt sie, die kleine Handvoll Menschen die genau diese Reise trotz allem bewältigen. Was passiert mit Ihnen? Sie werden an den Küsten völlig entkräftet aufgegriffen, in Lager gesteckt und umgehend abgeschoben. Alles umsonst gewesen, doch die meisten haben zu Hause keine Alternative- sie probieren es erneut…
Wir haben Platz für so viele Terroristen, Hassprediger, Menschen denen hier ihre alte Heimat mehr zählt als Deutschland, könnten wir dann nicht noch ein paar tausend afrikanische Flüchtlinge mehr ernähren?
das ist eine interessante Frage. Einerseits wandern so viele aus Deutschland aus, dass ein bisschen „Nachschub“ sicherlich nicht schaden würde. Andererseits, wenn alle Flüchtlinge einfach bleiben könnten, würden dann ja noch mehr Menschen diesen Weg auf sich nehmen und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein…..
Das ist sicherlich das Dilemma an der Problematik. Alle abweisen (so wie es derzeit Praxis ist) geht nicht und zeugt von einer gewissen Doppelmoral. Alle reinlassen könnte auch schwierig werden, aber so wie ers derzeit ist geht es eben nicht- alles andere ist Sache der Soziologen und Politiker.
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass bei vielen problemen (und speziell bei diesem) immer nur darüber gesprochen wird, wie man mit den folgen umgeht, anstatt sich an das eigentliche problem zu wagen.
Denn solange afrika (afrika als homogene masse zu bezeichnen ist natürlich falsch, aber es ist schon spät und so ist es gerade unkomplizierter) weiter in diesem zustand verweilt, werden die leute weiterhin das risiko eingehen bei dem versuch nach europa zu kommen zu sterben.
Und da die meisten (großen) europäischen länder allein schon aus der geschichtlichen verantwortung (wenn schon nicht aus humanitären gründen) verpflichtet sind, diesem kontinent zu helfen (und ich meine damit nicht, für jede kleine leistung die
weitere öffnung des afrikanischen marktes zu fordern, siehe IWF und konsorten, dass ist nämlich meiner ansicht nach genau die falsche richtung), sollten wir das problem vielleicht zuerst an dieser stelle anpacken.
Da aber so ziemlich jedes industrialisierte land dieser erde von der armut afrikas irgendwie profitiert, wird sich wohl an dem zustand nichts ändern. Wir werden weiterhin unkontrolliert geld und hilfszahlungen nach afrika pumpen, welche größtenteils im sumpf der korruption verschwinden und unsinnig verschwendet werden und die afrikaner werden weiterhin versuchen irgendwie ins „gelobte land“ zu kommen, koste es was es wolle.
So genug geschwafelt, gute nacht 😉
@Dude: den Kommentar könnte man glatt als eigenständigen Post stehen lassen. Scheinst vom Fach zu sein, oder?
Naja nicht wirklich. Ich habe mich zwar früher bissl mehr damit beschäftigt, nun ist es aber aus zeitgründen (studium und so, jaa ich bin einer von den angesprochenen soziologen) nicht mehr so einfach.